Tierhomöopathie

Das Ideal der Heilung

Was bedeutet eigentlich Heilung?

Bei Wikipedia findet sich folgende Ausführung:

Der Begriff Heilung bezeichnet den Prozess der Herstellung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Integrität aus einem Leiden oder einer Krankheit, oder die Überwindung einer Versehrtheit oder Verletzung durch Genesung. Während der Heilungsbegriff etymologisch eher durch ein ganz werden bestimmt ist (siehe „Heil“), bezeichnet genesen (von grch.: neomai) ursprünglich ein Davon gekommen sein aus einer Gefahr.

Dr. Samuel Hahnemann schreibt in seinem Organon:

§ 2

     Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachtheiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden Gründen

Um allerdings eine wirkliche Heilung zu erreichen, bedarf es, außer dem richtigen Arzneimittel oder der richtigen Therapie, einiges an Zutun unsererseits, also durch uns als Therapeuten und Tierbesitzer.

Vom Therapeuten

Ruhe, Ausgeglichenheit, Charakterfestigkeit, Einfühlungsvermögen für Tier und Mensch, Überzeugungskraft, Offenheit  sowie umfassende Kenntnisse in seinen Behandlungsmethoden und die Bereitschaft des Lernens.

Der Besitzer des Tieres wird mit der Aufgabe konfrontiert:

sein Tier genau zu beobachten, zu erfühlen und bewusster zu agieren,
um alle jene spezifischen Merkmale des Geistes, Gemüts, Verhaltens und Symptome des Körpers des Tieres zu erkennen und so gut wie möglich darzustellen. Dem Therapeuten sein Vertrauen zu schenken und ggf. Bedenken oder Unmut zu äußern und zu besprechen.

Traumatische Erfahrungen zum Beispiel hinterlassen in der Seele Wunden, die meist  viel schwerer  verheilen als körperliche Wunden. Bei Tieren, die traumatische Erfahrungen erlitten haben, scheint es so, als ob ihre Seele in mehrere Teile zerrissen sei. Sie leben mit vollkommen entgegengesetzten Gefühlen und Gedanken.

Leider wird zu allzu häufig das sprichwörtliche Wunder erwartet – was wir vielleicht in Akutfällen auch schon erlebt haben.Dennoch,schön wäre es wenn wir Therapeuten mit einem oder zwei Besuchen auch chronische Krankheiten oder Traumen heilen könnten, dies ist jedoch häufig nicht der Fall, wird aber ebenso häufig erwartet. Lange zurückliegende Auslöser einer Krankheit des Körpers oder der Seele, erschweren die Therapie entsprechend. Oftmals sind diese Auslöser noch nicht einmal bekannt. Besonders bei Problemen mit erlerntem Verhalten bei Tieren kann nur Stück für Stück eine Änderung herbei geführt werden, die dann zur Heilung führt. Einige schwerwiegende Pathologien können eventuell auch nur gelindert bzw lediglich die Lebensqualität gesteigert werden.

Die Zeit der Heilung ist in dem Moment erreicht, wenn der Tier Besitzer bereit ist, die Probleme (dazu gehört nicht nur die Krankheit, sondern auch die artgerechte Haltung, Bewegung und Training, Ernährung und Lebensqualität des Tieres) bewusst anzuschauen, anzunehmen und die Bereitschaft Dinge zu verändern. Das homöopathische Mittel oder die Verhaltenstherapie alleine kann keinen Erfolg bringen. Die ganzheitliche Sichtweise bedeutet vom ersten Moment an Mut, Ausdauer und Vertrauen vom Tierbesitzer. Ein eventuelles Umdenken ist sicherlich nicht immer leicht, aber es lohnt sich denn….

Wer (und was) heilt hat Recht!

Tierhomöopathie

Arzneimittel der Homöopathie – Apis mellifica

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apis mellifica
Das Arzneimittelbild von Apis können wir uns sehr gut einprägen, wenn wir uns mit dem »Rohstoff« Honigbiene etwas eingehender befassen. Die meisten Menschen machen irgendwann in ihrem Leben eine unfreiwillige »Arzneimittelprüfung« mit Apis, nämlich dann, wenn sie von einer Biene gestochen werden. Sie erfahren dabei normalerweise die üblichen Folgen eines Bienenstiches: Rötung (rosa), Hitze und Schwellung (mit Spannungsgefühl, als ob die Haut jeden Augenblick reißen würde), begleitet von brennenden und stechenden Schmerzen. Genau diese Symptome führen uns in der Homöopathie oft zum Heilmittel Apis. Nach dem Ähnlichkeitsprinzip nutzt die Homöopathie genau die Symptome, die bei einem Stich entstehen: Schwellungen, die heiß und schmerzhaft sind, werden mit Apis behandelt. Dazu gehören nicht nur die erwähnten Bienen- bzw. Insektenstiche, sondern auch Schwellungen der Schleimhäute, Bindehautentzündung, Mittelohrentzündung, Angina, Mandelentzündungen und Entzündungen der Blase. Charakteristisch für Apis ist, dass betroffene stellen von blass-roter Farbe sind und sich mit Flüssigkeit füllen. Das Bienengift hat insgesamt eine den Schlangengiften nicht unähnliche Wirkung: es zerstört Zellgewebe (bis hin zur Nekrose), wirkt hämolysierend,wirkt neurotoxisch (bis hin zu Lähmungen und Krämpfen).

Apis wird aus dem ganzen Körper der Honigbiene hergestellt, wobei Arbeiterinnen-Bienen unter Alkoholzusatz zerrieben werden.

Für die vergleichbaren Mittel Apisinium oder Apium virus wird nur der Inhalt der Giftblase verwendet. Die Indikationen für Apisinium und Apis entsprechen sich. Das Mittel enthält u.a. antigen wirkende Saponine, Histamine, Tryptophan und Hämolysine.

Die Beziehung zum Wesen der Biene zeigt sich in der Aktivität, wie auch der Wechselhaftigkeit der Stimmung; auch die Arbeitsorientierung („Bienenfleiss“) kommt hier zum Ausdruck. Es sind fast zappelige, arbeitsame, fleissige Typen; sie reagieren oft unangemessen und nicht vorhersagbar; Apis-Typen sind sehr fürsorglich und schützen ihre Umgebung mit Vehemenz. Sind reizbar und schwer zufrieden zu stellen. Apis-Symptome werden meistens von Unruhe und Rastlosigkeit begleitet. Durst kann ausnahmsweise nachmittags, verbunden mit Frösteln, auftreten.

Die Anwendung und Dosierung sollte vorab geklärt werden, dazu lassen Sie sich gerne beraten. Apis gehört in entsprechender Potenz in jede gute Notfallapotheke

Tierhomöopathie

Arzneimittel der Homöopathie

Nux vomica

Strychnos nux vomica, die Brechnuss ist in Indien beheimatet. Nux vomica hat einen niedrigen, dicken, krummen Stamm und wird in feuchten, hoch gelegenen Laubwäldern angetroffen. Der Baum blüht in der kalten Jahreszeit mit Blüten die unangenehm riechen. Er trägt später apfelgroße Früchte die dunkelgraue Samen enthalten. Zur Herstellung des Arzneimittels werden die getrockneten Samen verwendet. Diese enthalten die Alkaloide Strychnin und Brucin. Bereits 200mg des Nervengiftes Strychnin können eine Atemlähmung hervorrufen und zum Tode führen.

Die zentrale Idee des Arzneimittels ist Überreizung mit einer Affinität zur glatten Muskulatur und des Nervensystems. Nux vomica hat die besondere Eigenschaft der Krampfbereitschaft und der nervösen Überstimulation. Die Sinne sind häufig überempfindlich gegen Licht, Lärm, Gerüche oder Geräusche. Ebenso Berührungen, sind dem Tier unangenehm. Häufig, nicht immer, zeigt sich ein schreckhaftes oder aggressives Verhalten. Weiterlesen

Tierhomöopathie

Klassische Homöopathie und Tierhomöopathie

Seit längerem wird die Bezeichnung Homöopathie leider vielfach missbraucht. Viele angebliche „Arzneien“ z. B. Kräutertmischungen, Tee, Futterzusatzmittel, Salben und einige Hausmittel werden als „homöopathische“ Mittel bezeichnet. Dieser Zustand macht eine Erklärung erforderlich was Homöopathie wirklich ist.
Homöopathie ( von griech. homoios, ähnlich) ist ein verbreitetes Verfahren der Komplementär- und Alternativmedizin. Begründer der Homöopathie ist der Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843). Hahnemann stellte in seinem Organon viele Prinzipien auf nach denen heute noch praktiziert wird und die sich bis heute erhalten haben. Im Ganzen hat Hahnemann 6 Auflagen seines Organons verfasst, was zeigt das er nicht müde wurde das Bewährte weiterhin zu erforschen. So lautet Paragraph 1 des Organons :hahnemannsamuel
§ 1
Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt 1).

 
Er bekam beim Ausüben der damaligen Medizin Gewissensprobleme, denn die brutalen Behandlungsversuche vor 200 Jahren schadeten meist mehr als sie nützten. Allgemein schien er in dieser Zeit nicht gut auf die Ärzteschaft zu sprechen zu sein und schrieb als Nachsatz.
1) Nicht aber (womit so viele Aerzte bisher Kräfte und Zeit ruhmsüchtig verschwendeten) das Zusammenspinnen leerer Einfälle und Hypothesen über das innere Wesen des Lebensvorgangs und der Krankheitsentstehungen im unsichtbaren Innern zu sogenannten Systemen, oder die unzähligen Erklärungsversuche über die Erscheinungen in Krankheiten und die, ihnen stets verborgen gebliebene, nächste Ursache derselben u.s.w. in unverständliche Worte und einen Schwulst abstracter Redensarten gehüllt, welche gelehrt klingen sollen, um den Unwissenden in Erstaunen zu setzen, während die kranke Welt vergebens nach Hülfe seufzte. Solcher gelehrter Schwärmereien (man nennt es theoretische Arzneikunst und hat sogar eigne Professuren dazu) haben wir nun gerade genug, und es wird hohe Zeit, daß, was sich Arzt nennt, endlich einmal aufhöre, die armen Menschen mit Geschwätze zu täuschen, und dagegen nun anfange, zu handeln, das ist, wirklich zu helfen und zu heilen.


Er stellte früh seine herkömmliche ärztliche Tätigkeit ein und beschäftigte sich zunächst nur noch mit Chemie und Schriftstellerei.
Bei der Übersetzung eines englischen Arzneimittelbuches, in der die Behandlung von Malaria (Wechselfieber) mit Chinarinde beschrieben wird, stellte er sich irgendwann die entscheidende Frage, was passiert, wenn ein gesunder Mensch , die Chinarinde zu sich nimmt. Das es einen kranken Menschen gesund machen kann, wusste er aus Erfahrung. Er entschloss sich zu einem Selbstversuch und nahm die Chinarinde in Form eines Aufgusses ein. Was passierte? Er wurde krank, aber nicht irgendwie krank, sondern er bekam die ihm bekannten Symptome von Wechselfieber. Daraus schloss er letztendlich, dass Chinarinde Malaria heilt, weil das Medikament bei einem Gesunden die Symptome dieser Krankheit hervorrufen kann.
Damit entdeckte Hahnemann das wichtigste Gesetz der Homöopathie.

Ähnliches heilt Ähnliches – „Similia similibus curentur“

Krankheiten werden nur geheilt wenn eine Arznei , die Krankheit in ähnlicher Art, in einem gesunden Körper auch erzeugen kann.
Anschließend entwickelte er das Verfahren der Potenzierung. Es klagten einige seiner Patienten, dass sie nach der Einnahme ihrer Arznei zunächst eine Verschlimmerung feststellten. Um das zu vermeiden, ging Hahnemann dazu über, seine Mittel zu verdünnen. Er nahm einen Teil der Ursubstanz, fügte ihr 99 Teile Weingeist hinzu und schüttelte die Mixtur kräftig. Das Ergebnis der Verschüttelung ließ keine so starken Erstverschlimmerungen aufkommen und ergab obendrein etwas total Paradoxes. Obwohl durch die Verdünnung weniger Ausgangssubstanz enthalten war, wirkte die Mischung offenbar effektiver – und dies umso mehr, je höher der Verschüttelungsgrad war.
Die Verdünnungen werden mit den Buchstaben „D“, „C“ und „Q“ bzw. „LM“ gekennzeichnet. Dabei steht D für Dezimalpotenzen (Verdünnungen im Verhältnis 1:10) und C für Centesimalpotenzen (Verdünnungen im Verhältnis 1:100). Mit LM werden 50 000-fache Verdünnungen bezeichnet.
Mit anderen Worten: Je mehr verdünnt und je öfter geschüttelt wird, umso stärker ist die Wirkung. In der klassischen Praxis sind Arzneimittel in der 30. oder 200. Potenz und noch weitaus höher üblich.

216120arnica20montana20arnikaHomöopathische Arzneien bestehen aus Mineralien (z.B. Silicea = Kieselsäure oder Bergkristall) ,aus dem Pflanzenreich ( z.B. Arnika = Bergwohlverleih) oder aus dem Tierreich, als Tiere oder deren Absonderungen (Sepia die Tinte des Tintenfisches oder Apis die Honigbiene).
Organon Paragraph 2

§2

„Das höchste Ideal der Heilung ist die schnelle, sanfte
und dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit oder
Behebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen
Umfang auf dem kürzesten, zuverlässigsten Weg.
Die soll nach deutlich einzusehenden Gründen erfolgen.“

Die klassische Homöopathie stellt den Patienten und seine Lebenskraft in den Mittelpunkt. Für ein und die selbe Krankheit können zwei unterschiedliche Patienten auch unterschiedliche Arzneien erhalten. Nicht die Krankheit, sondern der Patient mit seinen Eigenheiten ist wegweisend für die Arzneimittelwahl.

Tierhomöopathie

Anwendungsgebiete können alle akuten oder chronische Krankheiten sein, die keiner chirurgischen oder intensivmedizinischen Behandlung bedürfen. So Verletzungen aller Art, Hautausschläge, chronische Krankheiten wie Sommerekzem, Hufrehe, Katzenschnupfen, Epilepsie. Auch in der Verhaltenstherapie ist eine Konstitutionsbehandlung häufig hilfreich und bringt den entscheidenden Einstieg.

Die Schwierigkeit in der Tierhomöopathie besteht darin, dass der tierische Patient seine individuellen Symtome und deren Modalitäten, selbst nicht mitteilen kann. Hier wird deutlich wie intensiv man wiederum das Verhalten und die Eigenarten der einzelnen Tierarten kennen und studieren muss. Mit diesem Wissen, gepaart durch die eigenen Erfahrungen, und dem intensiven Gespräch mit dem Besitzer erstellt der Homöopath eine Anamnese welche letzendlich zu dem einen richtigen Arzneimittel führen wird.